Petra - Von der Stadt im Fels und Indiana Jones

DerMitmuss • März 21, 2021
Puh... endlich geschafft. Über 43 Grad im Schatten zeigt das Thermometer als wir an diesem Augusttag von einem kleinen Souvenirshop aus auf diese eindrucksvolle historische Felsenstadt blicken. 

Wir befinden uns in Petra, der einstigen Hauptstadt des nabatäischen Königreichs, in Jordanien.

Mit dem Schnellboot nach Akaba - Jordanien

Für den Besuch in der Felsenstadt Petra hieß es früh aufstehen. Ein Reisebus holte uns kurz nach 1:00 Uhr nachts von unserem Hotel, nahe Sharm el Sheikh, ab. Nachdem wir aus den umliegenden Hotels die übrigen Teilnehmer unseres Ausflugs eingesammelt hatten, ging es Richtung Dahab.
Mitteilung Hotel über Pick-Up-Time 

Am Hafen angekommen, mussten wir durch die Sicherheits- und Gepäckkontrollen, bevor wir das Schnellboot nach Akaba besteigen konnten. 

Als das Boot ablegte zeigte die Uhr 5:20 Uhr - Sonnenaufgang im Golf von Akaba.
Sonnenaufgang im Golf von Akaba

Während der fast 2-stündigen Fahrt schliefen wir, so gut es ging, oder genossen unser Frühstück, welches wir am Vortag im Hotel als Lunchpaket bestellt hatten.

Jordaniens Hafenstadt Akaba erreichten wir gegen 7:00 Uhr. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt waren trafen wir am Hafengelände unseren Guide, der uns den Rest des Tages begleiten sollte.
 Unser Schnellboot im Hafen von Akaba

Nach ein paar einleitenden Worten bestiegen wir unseren Bus, einen modernen und klimatisiertern Reisebus nach euorpäischen Standards.
Unsere kleine Reisegruppe mit Guide im Hafen von Akaba

Drei Stunden später, und somit nach gut neun Stunden Reisezeit, erreichten wir gegen 10:00 Uhr den Busparkplatz von Petra.
Eingang zur Felsenstadt Petra

Zu Fuß durch einen Canyon in der Jordanischen Wüste

Direkt hinter dem Eingang bieten euch die Einheimischen kostenlose Kutschfahrten für den zirka zweineinhalb Kilometer langen Weg an. Natürlich wird am Ende der Fahrt ein großzügiges Trinkgeld erwartet. 

Da die Esel, welche die Kutschen ziehen, keine gute Behandlung von ihren Besitzern erfahren, riet uns unser Guide von der Inanspruchnahme dieser Dienste ab, und somit entschieden wir uns den Weg aus eigener Kraft zurückzulegen.

Der erste Kilometer führt zunächst über freies Gelände. Da wir uns in der jordanischen Wüste befinden, sollte man auf jeden Fall an ausreichend Wasser, eine Kopfbedeckung und Sonnencreme denken.
Fußweg Richtung Siq

Links und rechts des Weges tauchen bereits nach kurzer Zeit die ersten Felsengräber auf. 

Neben den meist würfelähnlichen und freistehenden Bauten konnten wir auch bereits die Ersten, aus dem Fels gearbeiteten Gräber bestaunen, darunter ein sehr gut erhaltenes Obeliskengrab.
Erste, einfache Gräber

Obeliskengrab

Nach gut einem Kilometer Fußweg kamen wir an den Eingang einer ungefähr 1,5 km langen Schlucht – dem Siq. Sie bildet den direkten Zugang zur Felsenstadt.
Eingang zum Siq

Begleitet von Schatten und Lichtreflexen, auf den steil empor ragenden Sandsteinwänden, laufen wir durch den imposanten Siq - eine natürliche Felsschlucht.

Trotz der unbarmherzigen Temperaturen von über 40 Grad ist es in der Schlucht überraschend kühl. Dies ist vor allem den hohen Sandsteinwänden (bis zu 80 m) und dem an manchen Stellen nicht einmal 3 Meter breiten Canyon zu verdanken.
Fußweg durch den Siq

Fußweg durch den Siq

Entlang des Weges kann man noch immer die Reste der durch die Nabatäer im 3 Jhd. v. Chr. in den Sandstein geschlagenen Wasserleitung erkennen, welche das kostbare Regenwasser von den steilen Felswänden sammelte und in die Zisternen im Stadtzentrum transportierten.
Wasserleitung zur Felsenstadt

Abbildung einer Gottheit

Am Ende der Schlucht, nach der engsten Stelle, öffnet sich diese und gibt den Blick auf das bekannteste Bauwerk Petras frei: die Fassade des al-Khazneh, bekannt als „Schatzhaus“ oder „Treasury“.

Al-Khazneh - Das Schatzhaus

Das Al-Khazneh ist ein von den Nabatäern aus dem Fels geschlagenes Mausoleum. Entgegen der deutschen Übersetzung wurden in ihm jedoch keine Schätze gelagert. Betreten darf man das Schatzhaus übrigends nicht mehr.

Mit seinen 40 m Höhe und 25 m Breite, ist es eines der beliebtesten und wahrscheinlich das bekannteste Photomotiv von Petra.
Al-Khazneh - das Schatzhaus


Bekannt wurde es zudem aus dem Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“, in dessen Inneren sich der Heilige Gral befand.

Am Al-Khazneh enden auch die Kutschfahrten. Von hier geht es nun entweder zu Fuß weiter oder man nutzt eines der im Schatten der Felswände wartenden Wüstenschiffe, gegen individuell verhandelbare Trinkgelder.
Wüstenschiffe ;-)

Im Zentrum der Felsenstadt

Rechterhand öffnet sich der Canyon nach ein paar Metern zu einer breiten Ebene, der Felsenstadt Petra.

Von hier aus lassen sich weitere Königsgräber und in den Felsen geschlagene Wohnhäuser bestaunen. Einige von ihnen schlicht, andere genauso imposant wie das Al-Khazneh.

Linkerhand lässt sich zudem ein Theater besichtigen, welches ebenfalls aus dem Fels geschlagen wurde. Es bot Platz für bis zu 10.000 Besuchern.
Theater

Das Tal wird nun immer weitläufiger und an den Felswänden entlang reihen sich unzählige Gräber und Wohnhäuser. Hier kann man überall vom Weg abweichen und ein bisschen in die Höhe wandern. Die schönsten Aussichtspunkte findet man jedoch nur mit Hilfe eines ortskundigen Guides.
Wohnhäuser und Grabstääten

Wohnhäuser und Grabstätten

Fazit und Tipps für einen Besuch

Für den Weg sollte sich auf jeden Fall Wasser, Sonnencreme und eine Kopfbedeckung im Reisgepäck befinden, denn Schatten findet man nur im Siq. Auch festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss auf dem steinigen und unebenen Weg.

Vor dem Besuch lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die offizielle Website Visit Petra, um sich über aktuelle Preise und Öffnungszeiten zu informieren.

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